Du bist einmalig
Der biblische Unterricht ist für zwei Teilnehmerinnen am Sonntag, dem 7. Juli zu Ende gegangen. Zwei Jahre lang haben sie zusammen mit anderen Jugendlichen biblische Texte und das eigene Leben zusammen gedacht und ebenso kritisch wie begeistert die alten Texte und Wahrheiten ganz neu bedenken gelernt. Im Gottesdienst haben wir zusammen den Abschluss des Biblischen Unterrichts gefeiert – und viele sind gekommen, um dabei zu sein: Eltern, Geschwister, Verwandtschaft, Freundinnen und Freunde – die Reihen im Gottesdienstsaal sind ziemlich gut gefüllt.
Und dann kommt ein Engel! Nein – natürlich kein wirklicher Engel, sondern ein von einer Jugendlichen gespielter Engel, der sich um drei missmutige Menschen kümmert, die ihr Unglück beklagen und keine gute Perspektive mehr finden. „Ich werde nicht geliebt. Meine Eltern lieben sich ja schon untereinander nicht.“ „Das Einzige, wovon ich genug habe, sind Pickel!“ Wer kennt das nicht, diesen Überdruss am Leben und die Unzufriedenheit mit dem, was ist?
Und der Engel ist kein Besserwisser, der nun alles erklärt, sondern er ist ein Hinweisgeber. Pastor Jens Deiß nimmt seinen Hinweis gerne auf und erläutert, wie sehr Gott der Schöpfer sich bei jedem Menschen etwas Gutes und Richtiges gedacht hat, wie die unvergängliche Würde des Menschen ein Hinweis auf den Schöpfergott ist und wie gut es ist, sich diese Liebe von Gott selbst bestätigen zu lassen. Wie das geht? Indem man sich an den hält und zu dem betet, der selbst einer von uns geworden ist – mit den „Pickeln“ des Lebens ebenso vertraut wie jeder von uns. In Jesus Christus wird Gott Mensch und kommt der Schöpfer uns nahe – jedem Menschen auf einzigartige unnachahmliche Weise. Jeder Mensch ist einzigartig und jedem begegnet Gott auf seine besondere Weise. „Lasst euch immer wieder von Gott daran erinnern, dass er euch lieb hat – was auch immer euch begegnet und mit welchen Themen auch immer ihr zu tun habt!“ So beendet Pastor Jens Deiß seine Predigt, und was er sagt, gilt nicht nur den beiden Teenagern, sondern uns allen, die wir diesen schönen Gottesdienst gemeinsam feiern.
Das nehme ich gerne mit: Es ist nicht so, dass wir an Gott zu glauben hätten wie wir eine Aufgabe zu erledigen oder eine Pflicht zu erfüllen hätten, sondern es ist so, dass Gott an uns glaubt – vom ersten Moment des Lebens, von der Schwangerschaft und der Geburt bis hin zum letzten Atemzug, mit dem unser Leben endet und etwas ganz Neues bei Gott anfängt. Wie gut tut es, das immer wieder zu hören und zu beherzigen. (MV)